Intelligente Überlaufüberwachung im Kanalisationsnetz von Aquafin
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Aquafin verwaltet und optimiert den Transport von häuslichem Abwasser in Flandern. Eine wachsende Herausforderung ist die Überwachung von Überläufen, bei denen während heftiger Regenfälle Abwasser in den Wasserlauf gelangt, um Überschwemmungen zu vermeiden. Um eine innovative Idee zur Überwachung von Überläufen mit einem Neigungssensor zu erforschen, fand Aquafin in Crodeon den idealen Partner, um schnell und effizient den potenziellen Mehrwert zu entdecken.
Überläufe: notwendig, aber unerwünscht
Viele Kanalisationen in Flandern sind noch gemischte Systeme, die sowohl häusliches Abwasser als auch Regenwasser ableiten. Bei starkem Regen kann die Kanalisation überlastet werden, was zu Überschwemmungen führt. Um dies zu verhindern, gibt es Überläufe – Notabflüsse, die überschüssiges Abwasser vorübergehend in den Wasserlauf ableiten.
Obwohl Überläufe notwendig sind, um Straßen und Wohngebiete trocken zu halten, ist das ungeklärte Einleiten von Abwasser in die Natur unerwünscht. Ein klares Verständnis der Überlaufaktivität ist daher entscheidend, um das Kanalisationssystem optimal zu verwalten. Aquafin arbeitet seit einigen Jahren am Ausbau eines umfassenden Überlaufmessnetzes und setzt damit die Arbeit der Flämischen Umweltagentur (VMM) fort. Mit diesem Netz misst Aquafin wie oft und wie lange Überläufe in Betrieb sind.
Die Herausforderung: ein verzerrtes Bild der Überlaufaktivität
Derzeit überwacht Aquafin Überläufe, indem das Wasserlevel im Kanal gemessen wird. Wenn der Wasserstand in der Kanalisation eine bestimmte Höhe erreicht, wird davon ausgegangen, dass ein Überlauf stattfindet – aber das ist nicht immer der Fall.
Viele Überläufe sind mit einer Rückstauklappe ausgestattet, die verhindert, dass Wasser aus dem Wasserlauf zurück in die Kanalisation fließt, wenn der Pegel im Wasserlauf steigt. Das Problem? Wenn der Pegel während eines Überlaufs steigt, kann die Klappe geschlossen werden. Obwohl der gemessene Wasserstand in der Kanalisation noch über der Schwelle liegt, findet tatsächlich kein Überlauf mehr statt.
Dies kann zu Fehlinterpretationen hinsichtlich der Überlaufdauer und -häufigkeit führen. Um hier mehr Klarheit zu gewinnen, suchte Aquafin nach einer Möglichkeit, die tatsächliche Bewegung der Rückstauklappen zu messen.
Die Lösung: Neigungssensoren
Aquafin entschied sich, Neigungssensoren an mehreren Überläufen zu testen. Diese Sensoren messen die Winkelveränderung der Rückstauklappe und senden die Daten in Echtzeit an Crodeons Cloud-Plattform (Crodeon Dashboard). Dadurch konnte Aquafin nicht nur sehen, wann der Wasserstand hoch genug für einen Überlauf war, sondern auch ob die Klappe tatsächlich geöffnet war oder nicht.
Die Installation der Sensoren und des Reporters verlief einfach und schnell. Die technischen Mitarbeiter der Pilotforschungsabteilung von Aquafin waren begeistert von der Benutzerfreundlichkeit des Crodeon-Systems.
„Die Zeit vom Auspacken des Sensors bis zur Anzeige der Daten auf dem Bildschirm beträgt buchstäblich nicht mehr als zwei Minuten.“
Überwachungsprojekte an abgelegenen Standorten sind oft eine Herausforderung hinsichtlich Internetverbindung und Stromversorgung. Dank des integrierten Solarpanels und der 2G/4G-Internetverbindung des Reporters wurde diese Herausforderung jedoch problemlos gemeistert.
Die Ergebnisse: wertvolle neue Erkenntnisse
Durch die Kombination der Neigungssensoren mit den traditionellen Pegelmessungen in der Kanalisation und im Wasserlauf gewann Aquafin wertvolle Erkenntnisse:
- Genauere Überlaufdaten: In einigen Fällen stellte sich heraus, dass der Überlauf kürzer aktiv war als ursprünglich angenommen.
- Bessere Problemerkennung: Dank der Sensoren konnten betriebliche Probleme, wie z. B. eine Verstopfung im Kanalsystem, schneller identifiziert werden.
- Einblicke in die Wechselwirkung mit dem Wasserlauf: Die Messdaten zeigten, dass ein hoher Wasserstand im Wasserlauf die Rückstauklappe schließen konnte und damit den Überlauf stoppte – etwas, das mit herkömmlichen Pegelmessungen nicht erkennbar war.
Die technischen Mitarbeiter der Pilotforschungsabteilung von Aquafin kamen zu dem Schluss, dass die Neigungssensoren eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Überlaufmessnetz darstellen.
„Durch die Kombination klassischer Pegelmessungen mit Neigungssensoren erhalten wir ein viel besseres Bild davon, was tatsächlich bei Überläufen mit Rückstauklappen passiert. Diese Erkenntnisse helfen uns, Überläufe präziser zu überwachen und unser Kanalmanagement effizienter und nachhaltiger zu gestalten.“
Reporter: Plug-&-Play-Fernüberwachung im Handumdrehen
Reporter ist Crodeons Plug-&-Play-Sensormodul für die Fernüberwachung. Das IoT-Sensorgerät verfügt über vier Anschlüsse, an die vier Sensoren nach Wahl angeschlossen werden können. Reporter verbindet sich über die integrierte SIM-Karte mit dem mobilen Datennetz (2G/4G). Zudem kann Reporter über das Stromnetz oder Solarenergie betrieben werden, sodass die Überwachung selbst an den abgelegensten Orten problemlos möglich ist.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit für intelligenteres Wassermanagement
Dank des Einsatzes von Neigungssensoren hat Aquafin ein viel vollständigeres und genaueres Bild der Überlaufaktivität erhalten. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für eine intelligentere Überwachung von Überläufen und eine schnellere Problemerkennung.
Dieses Projekt zeigt, wie innovative Sensortechnologie zu einem nachhaltigeren Wassermanagement beitragen kann. Durch diese Erkenntnisse können zukünftige Überlaufmessungen weiter optimiert und Flandern noch besser auf die Herausforderungen des Wassermanagements im Klimawandel vorbereitet werden.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Aquafin das flämische Kanalnetz verwaltet? Oder lesen Sie mehr über Crodeons Lösungen für Smart Water.
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